Suffizienz im Bau
Thema Suffizienz: Mehr Neu-Bauen Weniger Um-Bauen
Klima und Umweltschäden im Bausektor:
Der Bausektor und der Betrieb von Gebäuden in Deutschland und anderen Ländern des globalen Nordens verursachen ca. 40% der Treibhausgasemissionen und 55% des Müllaufkommens. 50% der produzierten Rohstoffe entfallen auf diesen Bereich.
Sanierung von Bestandsbauten ist energieeffizienter als Abriss + Neubau:
Stichwort „Verschwendung Grauer Energie„
Bezogen auf das Bauwesen handelt es sich um die Bezeichnung für die Energie, die notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten, instand zu halten und rückzubauen. Graue Energie umfasst die Energie zum Gewinnen, Herstellen, Verarbeiten von Baustoffen, zum Transport von Menschen, Maschinen, Bauteilen und Materialien zur Baustelle und zum Einbau von Bauteilen im Gebäude sowie zum Rückbau.
Achtung bei der Grauen Energie:
Bei der Messung in Primärenergie (kWh) wird das in nachwachsenden Rohstoffen gespeicherte CO2 sowie das bei der Zementproduktion chemisch entstehende CO2 (⅔ der CO2-Emissionen bei der Zementproduktion) vernachlässigt!
Alte Gebäude abzureißen und durch energieeffizientere Neubauten zu ersetzen, galt lange als Königsweg. Betrachtet man jedoch zusätzlich zum Betrieb die „Grauen“ Emissionen, die durch Herstellung von Materialien, Transport und Bau entstehen, zeigt sich ein anderes Bild. Langfristig verursachen Sanierungen in den meisten Fällen weniger Emissionen als Neubauten. Eine der größten Chancen für die Klimawende im Gebäudebereich liegt daher in den Nachkriegsbauten der 50-70er Jahre: Diese Gebäude mit hohem Energieverbrauch machen ca. 40% des Bestands aus und sind vergleichsweise einfach zu Niedrigenergie-Gebäuden zu sanieren.
Kreislauffähiges und Klimapositives Bauen
Der Bausektor hat auch ein Ressourcenproblem: 50% aller in Deutschland produzierten Rohstoffe werden durch Bautätigkeiten verbraucht. Nach Verpackungen sind Bauprodukte der zweitgrößte Anwendungsbereich von Kunststoffen. Problem ist, dass all diese Rohstoffe meist nach einmaliger Verwendung als Abfall oder Schuttbeigabe (Downcycling) enden. Dabei ist unsere gebaute Umwelt ein wertvolles Rohstofflager.
Voraussetzung für die Nutzung dieser „urbanen Minen“ sind Bauteile mit lösbaren Verbindungen bzw. die sortenreine und qualitätserhaltende Trennung einzelner Schichten. Es gilt: Schrauben und Stecken statt Kleben und Vermengen! Bauteile und Baustoffe müssen möglichst oft in höchstmöglicher Qualität wiederverwendet werden. Erst wenn nach mehreren Zyklen keine weitere Nutzung als Ganzes Bauteil möglich ist (Kaskadennutzung), sind Baustoffe einer weiteren Verwertung zuzuführen (Recycling). Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen ermöglicht perspektivisch klimapositives Bauen über den gesamten Lebenszyklus (Kohlenstoffspeicher).“
Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand – Institut „Wohnen und Umwelt“
Mehr Dynamik für die energetische Gebäudesanierung
Im Bestand sind die bei der Sanierung aufzuwendenden grauen Energien im Gegensatz zum Neubau geringer. Gleichzeitig ist die erreichte Energieeinsparung groß (Mastrucci et al. 2020). Deshalb wirken sich umfassende Gebäudesanierungen grundsätzlich positiv auf die THG- Emissionen während des Lebenszyklus aus (Vilches et al. 2017; Dunkelberg und Weiß 2016) und sind in aller Regel mit geringeren THGE über den Lebenszyklus verbunden als ein Abriss und Ersatzneubau (Idler et al. 2019).
Wenn im Jahr 2035, wie von vielen Kommunen angestrebt, ein klimaneutraler Gebäudebestand bzw. das Reduktionsziel von 95% erreicht werden soll, müsste unter Berücksichtigung der bereits sanierten Gebäude im Schnitt jährlich etwa 7% des Gebäudebestandes saniert werden. Bei Klimaneutralität zum Jahr 2045 wäre eine jährliche Sanierungsquote von etwa 4% notwendig.
HELIO ECO CONCEPT bietet für diese Aufgabenstellungen die notwendige Effizienz, Konsistenz und Suffizienz im Bereich der Flächenheizungssysteme
Effizienz zielt auf eine ergiebigere Nutzung z.B. von Rohstoffen, Energie oder Flächen ab, durch Mehrfachnutzung und/oder Überlagerungen.
Konsistenz sucht nach Technologien und Stoffen, die besser für Natur und Umwelt sind als bisherige und die Kreisläufe, von der Herstellung über Nutzung und Recycling bis hin zur Wiedernutzung, schließen.
Suffizienz strebt einen geringeren Verbrauch von Ressourcen wie Energie, Material und Fläche an, indem Menschen weniger konsumieren und weniger Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Suffizienz versucht also nicht, bestehende Bedürfnisse mit weniger oder anderen Ressourcen zu befriedigen, sondern sie hinterfragt die Bedürfnisse selbst.